Die Brüste des Tiresias
Francis Poulenc
Nouvelle production.
Opéra Volant.
Opera buffa in zwei Akten und einem Prolog.
Libretto des Komponisten nach Guillaume Apollinaire.
Uraufführung am 3. Juni 1947 an der Opéra-Comique in Paris.
Arrangiert für zwei Klaviere von Benjamin Britten und Viola Thunnard
Details
Colmar
Théâtre municipal de Colmar
Mulhouse
La Sinne
Straßburg
CMD, Cité de la Musique et de la Danse
En langue française.
Sans entracte.
Besetzung
Responsable musicale Sandrine Abello Mise en scène Jean-François Kessler Décors, costumes Emmanuelle Bischoff Collaboration aux costumes Elisabeth Kinderstuth Lumières Arnaud Viala Opéra Studio de l’Opéra national du Rhin
Künstler·innen
Thérèse, la Cartomancienne (en alternance) Jessica Hopkins, Louisa Stirland Le Mari Pierre Romainville Le Gendarme, un monsieur barbu Thomas Chenhall Le Directeur, Monsieur Presto, le Fils Eduard Ferenczi Gurban Monsieur Lacouf, le Journaliste Massimo Frigato La Marchande de journaux Inès Prevet Une dame élégante Brigitta Listra Une autre dame (en alternance) Jessica Hopkins, Louisa Stirland
Über das Stück
„Nein Herr Gemahl! Ich tu nicht was Ihr wollt. Feministin bin ich, den Mann als Herrscher erkenn ich nicht an. Ich will nach Lust und Laune leben.“ Therese ist das Hausfrauenleben leid und will Abgeordneter, Mathematiker, Künstler, General oder sogar Ministerpräsident für öffentliche Angelegenheiten werden. Als sie es nicht mehr ertragen kann, entledigt sie sich ihrer Brüste und macht sich unter dem Namen Tiresias auf den Weg, die Welt zu erobern. Ihr Ehemann, der sich nun allein um die Fortpflanzung kümmern muss, erlebt die Freuden der Vaterschaft und bringt an einem einzigen Tage 40.049 Kinder zur Welt. Eine Leistung, die Neugier und Besorgnis weckt: Denn auch wenn Kinder ein Segen sind, könnten so viele neue zu stopfende Mäuler ganz Sansibar auf den Kopf stellen...
Das surrealistische Drama Die Brüste des Tiresias, das Apollinaire während des Ersten Weltkriegs verfasste, ist verrückt, bissig und genial absurd. Mit den Fragen, die es über Geschlechtsidentitäten, die Rollen von Frauen und Männern und die vielfältigen Formen der Liebe aufwirft, ist es zudem extrem modern. Im darauffolgenden Weltkrieg verarbeitete Poulenc den Stoff zu einer kurzen, humorvollen und doch ergreifenden Opera buffa, in der jede Nummer zum Vorwand für einen neuen musikalischen Stil oder Pastiche wird. Britten begeisterte sich umgehend für das Werk und schlug 1955 ein Arrangement für zwei Klaviere vor, damit es leichter aufzuführen sei. Diese „mobile Version“ präsentieren die Künstler⋅innen des Opernstudios nun auf einer regionalen Tournee in der Inszenierung von Jean-François Kessler, die unsere kleinen und großen Zuschauer⋅innen an einen Traumstrand in die Unbeschwertheit der 1950er Jahre entführt.

