Das Wunder der Heliane
Erich Wolfgang Korngold
Oper in drei Akten.
Libretto von Hans Müller-Einigen nach dem Mysterium von Hans Kaltneker.
Uraufführung am 7. Oktober 1927 am Stadttheater in Hamburg.
Französische Erstaufführung.
Produktion der Nederlandse Reisopera.
Details
Straßburg
Opéra
Entracte compris.
En langue allemande, surtitrage en français et en allemand.
Prologue
Une heure avant le spectacle. (Durée : 30 min.)
Un dramaturge vous propose une courte introduction avant chaque représentation.
Besetzung
Direction musicale Robert Houssart Mise en scène Jakob Peters-Messer Décors, lumières, vidéo Guido Petzold Costumes Tanja Liebermann Chorégraphie Nicole van den Berg Chœur de l’Opéra national du Rhin, Orchestre philharmonique de Strasbourg
Künstler·innen
Héliane Jennife Jennifer Holloway Le Souverain Josef Wagner L'Étranger Ric Furman La Messagère Kai Rüütel-Pajula Le Geôlier Damien Pass Le Juge aveugle Paul McNamara Le jeune Homme Massimo Frigato Les six Juges Thomas Chenhall, Glen Cunningham, Daniel Dropulja, Eduard Ferenczi Gurban, Michał Karski, Pierre Romainville L'Ange Nicole van den Berg
Über das Stück
Im Halbdunkel eines eisigen Kerkers erklingen im Kopf des zum Tode verurteilten Gefangenen engelsgleiche Stimmen aus einer anderen Welt: „Selig sind die Liebenden. Die der Liebe sind, sind nicht des Todes. Und auferstehen werden, die dahingesunken sind um Liebe.“ In den Augen des Tyrannen beging dieser Fremde das schlimmste aller aufrührerischen Verbrechen, denn er entbrannte die Flamme der Freude und des Lachens in den Herzen eines Volkes, das der Herrscher in Unkenntnis vom Glück halten will. Dennoch ist er bereit, den Fremden zu begnadigen, wenn dieser ihm nur sein Geheimnis verrät, denn er will von Königin Heliane geliebt werden, die sich ihm stets verweigerte. Stattdessen findet er seine entblößte Frau an der Seite des Gefangenen vor, bereit ihr Leben zu riskieren und sich für diese unverhofft in ihrem Herzen entflammte Liebe vor dem irdischen und dem göttlichen Gericht zu verantworten.
Als hochbegabter Künstler, der von Gustav Mahler als „Wunderkind“ bezeichnet und in seiner Jugend oft mit Mozart verglichen wurde, verkörpert Korngold das letzte Aufbegehren der Wiener Romantik. 1936 musste er vor den Nazis nach Hollywood fliehen, wo er sich mit seinem grandiosen Stil endgültig in der Filmindustrie etablierte und noch heute Komponisten wie John Williams beeinflusst. Nach der französischen Erstaufführung von Korngolds Die tote Stadt 2001 kehrt er nun auf den Spielplan der OnR zurück mit der ersten Darbietung von Das Wunder der Heliane in Frankreich, diesem zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Schatz der Opernkunst, dessen Handlung von mittelalterlichen Mysterien und der Literatur des Fin de Siècle inspiriert ist. Robert Houssart dirigiert diese betörende und fesselnde Partitur, die Jakob Peters-Messer in einer dystopischen Gesellschaft auf der Suche nach Menschlichkeit in Szene setzt.