Festival Arsmondo Utopia
12. April bis 7. Mai

Utopia ist etymologisch gesehen der „Ort im Nirgendwo“. Den Begriff prägte Thomas More in seinem 1516 erschienenen Text, er bezeichnet ein imaginäres Land mit einer ideal organisierten Gesellschaft. Literatur, Malerei und Film haben seither zahlreiche fiktive Länder hervorgebracht und die Fantasie einer perfekten Gesellschaft hat immer wieder Politik beeinflusst und Ideologien genährt. Lohengrin und Guercœur, zwei Opern deren Protagonisten beide von dieser Sehnsucht getrieben sind, bieten uns den Anlass, unsere diesjährige Ausgabe des Festivals Arsmondo rund um das Thema der Utopien und imaginären Länder zu gestalten. Getreu dem Prinzip, Opern, Konzerte, Ausstellungen, Lesungen, Filme, Vorträge und Podiumsgespräche um eine transnationale Kultur herum zu vereinen, macht Arsmondo diesmal einen Schritt zur Seite und erforscht statt der Kulturen realer Länder das Konzept der Utopie. Der Verweis auf Thomas Mores Werk verbindet diese sechste Ausgabe unseres Festivals mit den Veranstaltungen rund um die Ernennung Straßburgs zur Welthauptstadt des Buches. Und da die Utopie Fiktion und Politik miteinander verbindet, lassen wir in dieser Stadt, dieser Hochburg des europäischen Projekts, sowohl den geistigen Werken als auch der Ideendebatte einen besonderen Platz zukommen. Neben Texten und Filmen, die ideale Gesellschaften in Szene setzen, wird es utopische Werke in erfundenen Sprachen oder vermeintlich vollkommenen Formen zu entdecken geben, das Ganze in Zusammenarbeit mit Straßburger Einrichtungen und Vereinen, die wichtige Partner unseres interdisziplinären Festivals sind.